Schon wieder 4 Jahre ist es her, das wir in München einem Vortrag von Garth Powell lauschen durften. Er ist Chefentwickler und Boss der Audioquest AC Power Products. Wie ihr in meinem damaligen Bericht nachlesen könnt, war sein Vortrag nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch inhaltlich überzeugend. Und wir alle wollten sofort ein Niagara 7000 Stromfilter – bis wir den Preis erfahren hatten. 8000 ,- Euro war denn doch ein wenig zu viel des Guten, obwohl die Wirksamkeit eindeutig hörbar war. Umso mehr war ich interessiert, als vor wenigen Monaten Audioquest das bei der Entwicklung der verschiedenen Niagara-Geräte gefundene Wissen nach Art der Autoindustrie in eine für ein breiteres Publikum leistbare Größenordnung umgesetzt hat. Über das großartige Ergebnis handelt dieser Bericht.
3 in 1 oder sind es gar 4.
Zuerst ein wenig zum Grundsätzlichen. Eifrigen Lesern meines Blogs ist nicht entgangen, dass ich schon lange Hygienemassnahmen bei allem was mit Strom und Versorgung zu tun hat, zu den essentiellen Verbesserungsfeldern rechne. Hans Beekhuyzen war dabei einer meiner „Lehrer“.
Den Dreck, der in unseren Stromleitungen zusammen mit dem eigentlichen Energiesignal von 50 Hertz und 220 Volt wollen wir ja nicht in den Verstärker lassen. Denn dort bringt er sowohl die Versorgungsspannung zum schwanken, als auch die Null-Linie der Erdung zu einer Zitterpartie macht. Kommen tut dieser „Dreck“ von Motoren, Schaltnetzteilen, Mobilfunk WiFi/Wlan und anderen Funkstörungen. Nun ist es aber nicht trivial, da man nicht alles über 50 Hz einfach abriegeln kann.
Dann wird die Sache nämlich mehr als gedämpft , der Druck des Verstärkers geht verloren , ein Trommelschlag geht statt in den Bauch in die Tuchent und wird zum schlappen Bumms statt dem gewünschten PRACK ! Verstärker müssen also trotz Filterung auch mal einen großen Schluck aus dem Stromnetz kriegen, wenn sie ihn denn brauchen. Deshalb hat der neue Powerquest 3 von Audioquest 3 verschiedene Arten von Steckdosen unter seinen insgesamt 8 Anschlüssen . Erstens zwei Steckdosen für Verstärker, die hohe Ströme ungehindert ziehen können , zweitens 4 normale Steckdosen für alles was Computer, NAS , CD Player etc sein kann und nicht viel Strom auf einmal schlucken will. Dass sich der Powerquest 3 aufrecht und liegend installieren lässt und sogar an die Wand schrauben, zeigt wieviel Detailgedanken sich die Leute von Audioquest gemacht haben mit den neuen Geräten.
Die Überraschung für den TV
Drittens gibt es noch zwei weitere Steckdosen für TV Geräte und Beamer , speziell für 4 K taugliche Geräte, deren Bildfrequenz und Rhythmus der Leuchtdioden in sehr hohe Frequenzbereiche reicht. Trotzdem sollte da nichts anderes „rauschen“ um ein klares ruhiges Bild zu erzielen, und genau das bewirkt der Powerquest 3 in geradezu grandioser Art und Weise. Durch extreme Filterung bis in den Gigahertz-Bereich wird – angeschlossen über den PQ3 die Bildqualität noch einmal einen großen Ruck ruhiger, sauberer, wirkt 3-Dimensionaler als je zuvor. Besonders schön zu sehen bei gut ausgeleuchteten Studioaufnahmen zB von ZIB2 oder gut gefilmten Krimis.
Ohne Blitz und Donner
Damit aber noch nicht genug, der Powerquest 3 ist auch ein Überspannungsfilter, der bei plötzlich sprunghaft ansteigender Spannung durch Blitzeinschlag oder ähnliches gnadenlos die Reißleine zieht und das Equipment vor Schaden rettet. Da Überspannung auch vom Modem kommen kann, wird sogar ein Eingang und Ausgang für Ethernetkabel mitgeliefert, also Sicherheit auf allen „Linien“. Und weil wir auch mal Smartphones oder iPads anstecken wollen , gibts als Draufgabe noch 4 (!) USB Stecker, mit insgesamt fast 5 Ampere Leistung.
Der Trick beim Verschwinden
Der geniale eingangs erwähnte Garth Powell von Audioquest hat bei seiner Vorführung in München einen einzigen Track gespielt , „Vanishing Act“ von Lou Reed. Für alle die den Titel nicht kennen: Einzelne lange verklingende Klaviertöne ermöglichen es die Details der Veränderung ausklingender Saiten zu hören, bevor Lou Reed mit ultra-intimer Stimme den Text mehr vorliest als singt. Das alles klappt aber nur wirklich gut wenn kein Rauschschleier das Ergebnis übertüncht.
Deshalb hab ich natürlich genau diesen Track gespielt, vor und nach der Installation des PQ3 und ich sage euch, mir ist der gleiche wohlige Schauer über den Rücken gelaufen wie bei der sehr wesentlich teureren Niagara Kette.
Wer meint 350.- Euro seine doch eine recht große Investition in eine bereits gut ausgelegte HiFi-Anlage möge es einfach probieren und ich wette, dass mehr als 95 % nie wieder ohne PQ3 leben wollen. So wie ich . Trolle unter den 5 % Lassen wir mal aussen vor. Möglicherweise hätte ich den Betrag auch investiert um aus meinem Panasonic 800er TV die schönen Bilder zu entlocken die ich jetzt habe. Beides zusammen wäre mir auch etwas mehr wert gewesen. Danke der „Kopfhörerboutique“ für das prompte besorgen des Testgerätes, es ist bereits bezahlt worden von mir, ohne PQ 3 gehts einfach nimmer. 100 %ige Kaufempfehlung, wenn die Anlage und der TV nur halbwegs was können.
Hallo Herr Haberfellner,
vielen Dank für diesen und weitere sehr interessante Berichte. Hat der PQ3 einen DC Blocker integriert? Oder was wird genau rausgefiltert?
Vielen Dank und VG
Andreas
Der PQ3 hat verschiedene Filter für AMP, TV und Normal-Ausgänge , dazu Ethernet Schutzfunktion. Man soll ihn zuerst abschalten am Gerät bevor man viel Last ansteckt , sonst kann das letal enden , wurde aber bisher immer per Garantie erledigt ( einmal bei mir , einmal bei Kollegin). BDA gibts sicher im Netz zu finden.
Ich muss jetzt mal zusammenrechnen, was mich deine Empfehlungen bisher so in etwa gekostet haben.
Von was Du dir erspart hast damit ganz zu schweigen 🙂
Hallo Reinhard,
vielen Dank für diesen Produkthinweis, und danke auch für den Songtipp.
Lou Reed war bisher nicht auf meiner Playlist, aber diese Aufnahme ist klanglich der absolute Überflieger. Meine Stromwaschmaschine ist der LAB 12, den ich mir aufgrund deiner Empfehlung vor einiger Zeit angeschafft habe.
Da der TV-Monitor aber in einem anderen Raum steht, habe ich schon länger nach einem preislich interessanten Stromspender gesucht, und – wie es scheint – jetzt auch gefunden.
Von der auf dem Bild erkennbaren Möglichkeit, einen Eurostecker-Vierfachverteiler am Powerquest anzuschließen, bin ich – offen gesagt – überrascht, den Kontrast zu den dicken Powercords finde ich aber sexy …
Liebe Grüße, Andreas
Die Sache mit dem Euro-Zusatzverteiler hat sich mittlerweile erledigt, da ich kleine Netzteile für Adapter und Mediawandler mittlerweile direkt durch „USB-A auf Hohlstecker-Kabel“ ersetzt habe, die an den USB-Ausgängen des PQ3 stecken. Geht besser als die kleinen Schaltstörer.