Seit Wochen gibts nix neues von HF, ist er gar fertig mit seiner Anlage? Mitnichten!! Und soo viel Verbesserungen wie die letzten Wochen habe ich schon lange nicht mehr gehört, deshalb ja keine Zeit zum Bloggen vor lauter Hörtests und Hörvergnügen. Aber der Reihe nach.
Neue Quelle klärt den Bedarf
Seit meiner Mitgliedschaft im MQA Forum auf Facebook bin ich ein großer Bewunderer dieser Technologie und irgendwann war es mit der halben Sache des Software-Anpassung nicht mehr zufriedenstellend, es musste ein echter MQA DAC her. Mit dem nötigen Großgeld ist das kein Problem, aber Gottseidank gibts bei MQA mittlerweile auch extrem preisgünstige Möglichkeiten des 100 Unfolds. Die von mir seit Jahrzehnten geschätzte HiFi-Schmiede NAD bzw. Ihre Tochter Bluesound bietet mit dem Node 2 geradezu eine eierlegende Wollmilchsau an HiFi Quellen + MQA-DAC, genannt NODE2 . Node ist ein Anfangsknoten im HiFi Netzwerk, der aus dem Internet TIDAL, Qobuz und alle mittel- bis untermittelprächtigen Quellen a la Spotify, Deezer und 10 weitere holt und soweit vorhanden hochauflösend aufdröselt, bei Tidal mit MQA bis zu 356 kHz 24 Bit Dynamik. Des weiteren kann der Node2 auch Musik aus freigegebenen Ordner im Netzwerk sehen, indizieren und abspielen. Internet-Tuner ist auch da, also Radio aller orten von OE1 bis Radio Sakamoto aus Tokio. Mit Bluetooth und optischem Eingang vervollständigt sich das perfekte Eingangstor zur HiFi-Anlage.
Qualität bringt Mängel zu Tage.
Schliesst man den Node2 an meinen alten Wakonda Vorverstärker von LINN an, klingt es wunderbar , schliesst man hingegen direkt an die Eingangsbuchse der Endstufe. geht noch mal eine ganz andere Welt auf und die Transparenz, Luftigkeit, Klangfarbenpracht uvm. werden erst richtig gut. Also sollte der Wakonda weichen und ein Vorverstärker ins Haus der viele Quellen umschalten kann aber nix verschweigt oder verschmiert. Townshend Audio würde mir da in den Sinn kommen mit ihrem passiven Preamp, ist aber etwas über dem erwünschten Preislevel. Ganz anders sieht es bei Schiit aus, regelmässige Leser meines Blogs kennen die Company von Ihren überragenden DACS, aber auch der Preamp „SAGA“ ist nicht von schlechten Eltern .
Eigentlich ein passiver Amp mit 5 Eingängen, besetzt er kein Potentiometer hinter dem Lautstärkeregler, sondern ein Wiederstandsnetzwerk, das stufenweise durchgeschalten wird in 1 dB Schritten. Falls der 100% nüchterne „Nicht-Klang“ keine Zufriedenheit erzeugt, kann man eine kleine Röhrenvorstufe aktivieren, die auch die müdeste Endstufe in die Gänge bringt. Zusammen mit der „ MANI“ MM/MC Vorstufe gehört das zum besten was ich mir klanglich vorstellen kann. Ein Stück Draht, wahlweise auch mit
Röhrenklang! Kein klanglicher Unterschied ob direkt an der Endstufe oder über den Pre, dafür aber 5 mit Fernbedienung wechselbare Eingänge. Also jetzt perfekter Sound im Hause HF, wenn da nicht die Sache mit den Kabeln wäre.
Alt aber nicht mehr gut genug
Meine Lautsprecher haben mehr als 30 Jahre auf dem Buckel, meine Endstufe ebenso und beide zeigen immer aufs Neue was in Ihnen steckt. Aber in letzter Zeit und GERADE weil alles so viel besser klingt, kommen Zweifel auf ob die Verkabelung noch mithalten kann. Touraj
Moghaddam, der CEO von Vertere, einer auf Plattenspieler und Kabel spezialisierten Firma äussert in einem Interview auf Youtube, dass zur Zeit weder Verstärker noch Lautsprecher das limitierende Element in den meisten HiFi-Ketten sind, sondern die Kabel, die entweder etwas weglassen beim Transport, etwas verformen, der zulassen dass auf dem Weg von Ausgang zum EWingang der nächsten Stufe unerwünschte Einstrahlungen passieren können. Bei Stromkabel haben wir das ja schon sehr erfolgreich bekämpft. In meiner Liste der Schwachstellen war aber zunächst das alte NAIM Lautsprecherkabel für mich der Ansatzpunkt. Da muss es doch besseres geben und bitte auch erschwinglich. Seit meinem ultimativen Hörerlebnis der Magico Q7 ist MIT ein ins Hirn , oder besser ins Ohr gebrannter Name. Sie erinnern sich? Das Kabel mit extra Bügeleisen mitten drinnen um wohlfeile 25.000 Euro. Mittlerweile schon längst überholt von anderen Versionen um bis zu 85k. Wenn doch nur eine Möglichkeit bestünde, in erschwinglichen Regionen zu einem MIT Kabel zu kommen. Hier hilft zumeist Hifishark.com oder der Audio Markt aus Deutschland, manchmal sogar einfach willhaben.at. Gebraucht ist oft auch noch viel besser als der eigene Jetztzustand. Und tatsächlich, MIT Terminator 4 Kabel um 200.- konnte ein Hörer (und Leser meines Blogs, wie sich bald herausstellte) einen ersten Beitrag leisten zu meinem Glück. War bisher ein Klavier einfach als Klaviermasse zu hören, konnte ich nach Installation des Terminator 4 von MIT plötzlich die ganze Klavierharfe ausschwingen hören, im Diskant natürlich anders als in unteren Regionen, offen und saftig zugleich, Milos der Gitarrengott zeigt mir die harte Seite seiner Saiten gleichzeitig mit dem weichen Element des Lautenholzes, die Nougatstimme von Gregory Porter dazu wohlig eingebracht am nun klar definierten Ort. Hallelujah, es ist vollbracht.
Der Feind des Guten kommt vom Besten
Die legendären Hörsessions daheim erzeugen auch bei Freunden eine Kabeleuphorie, das Thema wird diskutiert und enthusiasmiert bis … ja bis Mister Sinisia Sarkesi ins Spiel kommt. Lange Zeit Mr Linn und Mr Naim in Österreich ist er bekannt als Ex-Inhaber von Shortone, Longtone, Ausreisser in die Schweiz, Heimkehrer zur Sound Gallery und schliesslich glücklich bei Raum-Akustik in der Wiener Lerchenfelderstraße
gelandet. Ein Mann der wegen seiner ruhigen zurückhaltenden Art zumeist unterschätzt wird, für mich einer wenn nicht DER Klangexperte nicht nur in Wien. Und Sini, wie Ihn seine Freude nennen dürfen, wiegt das Haupt und meint MIT wäre nicht wirklich gut. Und bringt zur nächsten Session ein Blackrhodium „SAMBA“ mit . Fast hätten wir ihn ausgelacht , weil dieses unscheinbare Kabel so dünn und unspektakulär daher kommt und mit 45.- Euro pro Meter auch geradezu unheimlich günstig ist unter HighEnd Kabeln. Aber dann war da noch der Klang! Wenn sie nie verstanden haben , was die Engländer meinen mit „ es bringt meinen Fuß zum mit wippen“ müssen sie das SAMBA hören. Timing, Rhythmus, Emotion pur und – zumindest für mich – fast so gute Klangfarbe wie das bisher überragende MIT Terminator 4. Ich wette ein Getränk nach Wahl, dass BlackRhodium mit diesem Kabel ihrer/deiner HiFi-Anlage eine mehr als deutliche Verbesserung verschafft. Bei Raumakustik kann man sich das Kabel ausborgen, und nein, ich kriege keine Vermittlungsgebühr, ich teile nur meine Verblüffung über diese Qualität. Das nächste Weihnachtsgeld kommt bestimmt 😉
RCA ist nicht nur eine alte Schallplattenmarke
RCA ist auch die englische Bezeichnung für den Cinch Stecker, der übrigens Sindsch heisst und nicht Tschintsch , es heisst ja auch Sitty nicht Tschitty, wenn man City liest. Und damit sind wir beim für diesmal letzten Thema des Kapitels Kabel. Der Anfangs erwähnte NODE2 ist ja mit
einem Cinch/RCA Kabel mit dem Vorverstärker verbunden, ebenso der Vorverstärker mit der Endstufe. Bisher walteten hier ein 202er Van den Hul Kabel und das Original von Linn ihres Amtes. Und eigentlich hatte ich auch nicht gleich den Eindruck hier läge es im Argen. Trotzdem hat mich ein Angebot von QED interessiert, dessen 60 cm Referenz um wohlfeile 85.- Euro zu haben waren. Und jaaaa , es war viel besser , der Raum geht noch ein wenig auf, die Lust wird klarer um die Instrumente, als wäre ein Schleier weggezogen, oder als hätte man sich statt der Kunststofflinse doch ein Leica Objektiv gegönnt. Und dann kommt wieder der Sarkesi-Mann und sagt: „ RCA gibts nur eins, VERTERE“ . Und dieses verlängerte Wochenende ist doch ideal zum ausleihen, wird schon nicht so schlimm sein. Meine lieben Leser, es war wirklich schlimm, nein, es war wunderschön plötzlich. Ich hab nicht die geringste Ahnung wie die das hinkriegen, aber ein fast lächerlich dünnes Kabel degradiert das alte LINN Kabel zum Wischfetzen. Klarheit, Durchsichtigkeit, Klangfarbentreue noch mal um vieles besser, OHNE die geringste Schärfe, im Gegenteil, Stimmen die bisher „on the edge“ waren sind nun harmonisch, die geile Gitarre von Gary Clark Jr kreischt so heftig aber die Verzerrungen kommen nur vom Pedal und NICHT vom Kabel. Einfach göttlich, in 1 Minute war klar, das geht nicht mehr zurück, kann gar nicht sein. Wie oft ich die 195.- Euro hinlegen will für 1m Cinchkabel, weiss ich noch nicht, klar aber war durch das Vertere D-Fi wie sehr das QED Reference die unteren Mitten betont, um zB aus einem Yamaha Verstärker auch noch Grundtonwärme zu zaubern. Hätte ich doch lieber gerne neutraler.
Hätte mir jemand gesagt wie viel die Kabel in meiner Anlage bisher verschluckt haben, ich hätte Ihn/Sie ausgelacht. Ohne den Verstärker, die Lautsprecher oder die Quelle zu ändern wurde aber durch „Kabelpflege“ meine Anlage so gut, dass sogar Herr Sarkesi zufrieden ist. Und das ist ja die Krönung jedes HiFi-Fans in Austria. Meine Freunde gehen jetzt eher nicht mehr so gerne zurück nach Hause, bis sie auch „nachgerüstet“ haben.
*PS: Wer sich wundert welcher Knopf auf dem NODE2 z7u sehen ist: Das ist der Empfänger der Fernbedienung meines 4 zu 1 Switches , der aus dem einen Eingang des Bluesound Node 2 gleich 4 zaubert, per Fernbedienung umschaltbar! Um schlappe 24 Euronen.