Vorwort: Das ist ein persönlicher Eindruck der HiGhEnd Munich 2025. Er erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf Objektivität. Nach geschätzten 50 HiFi-Messen, die ich in meinem Leben besucht habe, kann man aber von „educated guess“ sprechen, also Eindrücke eines Erfahrenen.
Allgemeines
Generell war die Messe zwar ausverkauft mit 500 Ausstellern auf noch immer unglaublichen 30 000 m2 , aber gefühlt waren es weniger Besucher als bisher. Hat vielleicht mit der Abschiedsstimmung zu tun, 2025 war ja die letzte Münchner HighEnd, ab 2026 ist sie ja in Wien, wie schon berichtet. Ob das ein Vorteil ist, wird sich zeigen. Entweder die Platznot oder die Preisgestaltung hat dieses Jahr zu einer „Exklave“ geführt in der gegenüber liegenden Motor-World Munich. Lenbrook ( NAD, Dali, Bluesound) , AVM, Vertere, TAD waren nur einige Marken die dort vertreten waren. Für Insider ok, das pt Publikum musste aber suchen und kam eher zufällig dorthin.
Die Messen in der Messe funktionieren nach wie vor nicht , auf der IPS, der Teilemesse, waren mehr Vertriebe von Produkten, aber die wesentlichen Marken wie Mundorf, oder WPS etc. nicht, weil sie attraktivere Standorte bevorzugen. Die Game Zone , schon letztes Jahr ein Scherz, war diesmal ein noch schlechterer. Besucher aus Warschau haben sich wahrscheinlich sehr gewunder, und nicht nur die.
Innovationen
Für mich fast verblüffend waren die vielen absoluten Neuigkeiten a la nie gesehen oder gehört davon vorher. ZB. ein Tonarm der keinen direkten KOntakt zur Unterlage hat, weil er auf Luft gelagert ist. Dazu vielleicht ein Strain Gauge Cartridge System von Soundsmith , das nicht auf Magnet und Spule, sondern Halbleiter basiert und einen austauschbaren Nadelträger besitzt. Oder ein Resonator für Bassfrequenzen von Acustica Applicate, der aussieht wie ein Papierkübel aus Acryl, aber wahre Wunder wirken soll für die Feinabstimmung des Raumes. Corrado Faccioni steuerte bei IBEX Resonatoren bei, die ebenfalls für Reinheit in Sachen Einstreuungen sorgen sollen. Das Ergebnis war beeindruckend.
Impressionen HighEnd 2025 Teil 1
Nicht nur Gutes zu berichten
Es gab aber auch zumindest für mich große Ärgernisse. ZB die Tatsache, dass manche LP-Hersteller/Vertriebe jegliches Maß an Verhältnismäßigkeit verloren haben und Ihre Unfähigkeiten in Sachen Vertrieb durch überhöhte Preise ausgleichen wollen. Frau Askvik , das Role Model der HighEnd 2025 wollte Ihre LP um 60 ! Euro verscherbeln! Bei Fenns war das aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Dort versuchte man die neue LP von Patricia Barber unm sage und schreibe 119 Euro !! an den Mann zu bringen. Die Frau wäre sowieso nicht dabei, bei solchem Schwachsinn. Meine Frage an das Verkaufspersonal , warum denn diese LP so viel kostet, wurde zweimal mit „Keine Ahnung“ quitiert. Fachpersonal eben. Bei dritten Mal kam dann „das ist besseres Vinyl“ als Antwort. Da mein Gemächt groß genug ist, musste ich diese LP nicht kaufen. Dr Klang kann für solche Preiseskapaden nie und nimmer Grund sein, sonst hätte man nicht so viele hervorragende „Normalvinyl“-Vorführungen hören können.
Zurück zum Thema
Mein erster Besuch galt Fosi, welche im Kopfhörer-Sektor „World of Headphones“ ihr umfangreiches Programm zum Anfassen und Anhören darboten. Sind bei Fosi alle Produkte winzig klein, fällt andererseits ein Trend auf , Kopfhörer mit RIESEN-Röhrenamps zu speisen. Warum entzieht sich meiner Erkenntnis, vielleicht kann mich ja ein Leser erleuchten.
Unter Innovativen Neuigkeiten fallen auch die Lautsprecher von Chesky Junior. Unter den Augen seines – zu Recht – stolzen Vaters, präsentierte er die LS1 , eine kleine Lautsprecherbox aus 3D gedrucktem „Multi-Layer High Mass“ Material. Auf meine Frage, warum die Regalbox so brav viereckig ist, wenn doch 3D geprintet, bekam ich die Antwort, dass innen dafür alle möglichen und fast unmöglichen Formen für die Steifigkeit sorgen. Klanglich echt 1 A , also Chesky like.
Teil 2 kommt morgen