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Fitness Messe Finest Audio in Wien 2024

Sehr gut gemeint, manchmal auch richtig gut , aber viel zu wenig Publikum in einem viel zu großen Environment – das war die Finest Audio Show Vienna 2024. Die Weitwanderungen zwischen den Zimmern waren gut für die Gesundheit. Nach dem Bildbericht ein paar Bemerkungen.

It’s a warm up stupid

Man merkt an allen Ecken und Enden, dass die Finest Audio Show Vienna nur das Aufwärmtraining für die ab 2026 in Wien stattfindende HighEnd ist. Insoferne interessiert die HighEnd Society auch die Wiener Messe nicht wirklich. Denn ansonsten hätte man irgendwo Werbung dafür gesehen. Aber in keiner einzigen Zeitung, auf keinem österreichischen Nicht-HiFi-Blog war auch nur der kleinste Hinweis , was da gerade in Wien stattfindet. Niemand in meiner Umgebung wusste davon, und keiner sprach vorher darüber. Dabei wäre der Eintritt kostenlos gewesen. Das Wetter auch Messegerecht, und die Lokation einfach direkt per U-Bahn erreichbar. Dementsprechend schütter der Besuch, obwohl die Stimmung überall sehr gut war, die Zimmer grad richtig gefüllt, und auch hier und da wirklich Schönes zu hören.

Damit sind wir gleich bei einem riesigen Unterschied zu vorigem Jahr. Dali/NAD/Octave von Smartaudio vertreten konnten diesmal klanglich sehr überzeugen. Richtige Lautsärke, feine Auflösung und sehr interessantes Musikprogramm. Chapeau, kann man da nur sagen.

Seid ihr alle taub?

AC-DC in Stadionlautstärke bei Longtone - LINN macht auch volle Power wenns sein soll.
Kann ein Stadion beschallen – Spendor mit Linn

Das mit der Lautstärke war vielerorts ein echtes Problem. Zu oft glaubte man ein Saxophon hätte 1.5 Meter Öffnung und Windstärke 7 dahinter als Antrieb und der Kontrabass wäre 10 Meter hoch. Gerade bei Lautsprechern, die auch leise „können“, waren die Vorführer überzeugt, dass Quantität Qualität bedeutet. Oh contraire, immer klang die Anlage besser nach meiner Bitte die Ohren doch ein wenig zu schonen. Wobei bei manchen halt auch mit großer Lautstärke die fehlende Musikalität nicht hervor zu locken war.

Beidseitig verwendbar 🙂

Für eine Überraschung sorgte Meister Klaus Leesemann mit seinen Potar-Boxen. Er hatte zwei Räume gebucht und egal ob man die Anlage von hinten oder vorne hörte, das Ergebnis war gleich. Rundumstrahler heisst hier die Lösung, für sehr große Räume sicher ein Vorteil. Man muss aber zumindest erwähnen, dass die verwendete Elektronik ziemlich fett zu Buche schlägt.

Hochinteressante Gespräche konnte ich mit HeimkinoPlus aus Kärnten führen über Stromversorgung von Routern. Ebenfalls sehr aufschlussreich neue Basen für Verstärker Und Stromverteiler von Art-Tube-Horn und Entkopplungsfüße von MagAudio. Dazu vielleicht später mehr.

Zuviel und zu wenig – alles ist möglich

Wunderbares Klangbild bei Fink, mit selbstgemachter Akustik-Wall.
Fink mit self made Akustik-Wand

Der Andrang bei Arcam war enorm, es kostete mich zwei Versuche ein Plätzchen zu bekommen , das hat aber gelohnt. Viel zu gering war meines Erachtens der Andrang bei FINK , der einen der besten Sounds präsentierte , last but not least dem Eversolo A10 und der exzellenten Raumakustik geschuldet. Die Holzkonstruktion war Marke Eigenbau, Gerüchten zu Folge soll der damit beschäftigte Tischler die Freundschaft aufgekündigt haben.

Grosse modo kann man wieder einmal sagen, dass alles was aus UK kommt zumeist großartig spielt, sei es Harbeth, Spendor, Manley, Arcam oder vieles mehr. Auch die Schweiz ist mit Soulution, FM Acoustic, und anderen HighEnd Marken für Besonderes gut. Immer mehr Aufmerksamkeit verdient die Slowakei, aus der manchmal Sensationelles kommt . Leider nicht immer , wie man bei Dream Audio hörte, die noch in früheren HiFi-Dimensionen stecken.

Raumakustik wird immer wichtiger

Neuer Superstar am HiFi-Himmel? Auer

Nicht nur bei Fink, auch Auer und andere haben mit teils extremem Aufwand die Räumlichkeiten mit Diffusoren und Absorbern ausgestattet. Das macht sich IMMER bezahlt, was gute Abbildung des Klanggeschehens betrifft.

Meine Probleme mit dem Platzhirschen

Ich gebe es offen zu: Auch wenn ich die Leistungen von Mr. Project Lichtenecker in der Tschechei und weltweit wirklich bewundere, habe ich so meine Probleme mit seiner Aktivität in Österreich. Die Inanspruchnahme von Weltmarken wie Audio Research, Sonus Faber , jetzt Wiim , für die man dann gar nichts macht, halte ich für kaum akzeptabel. Der schlechte Zustand der österreichischen HiFi-Landschaft muss auch zumindest teilweise dem führenden Distributor angelastet werden. Gab es irgendeine Aktivität ausserhalb der wenigen verbliebenen Händler? Hat jemand mehr als Box-Shifting betrieben von Audio Tuning. Hält man es wirklich für ausreichend Geräte einfach hinzustellen und dem Publikum die eigentliche Eigenschaft vorzuenthalten. Stellen sie sich vor jemand eröffnet eine Galerie mit renommierten Künstlern und statt das man die Bilder sehen kann, hängt an der Wand ein Zettel mit Beschreibung was zu sehen sein könnte. Undenkbar? Audio Tuning macht genau das.

Stumme Diener ihres Herrn

Und bevor jemand mit der Ausrede kommt, Messehallen und Zimmer wären nie ideal um das Beste aus dem Gerät oder den Boxen herauszuholen: Ungezählte Firmen haben auch auf der Finest Audio Show 2024 das Gegenteil bewiesen. Einen Wiim Ultra, der um unter 400 Euro die Qualität von fast 10 000 bietet, wie Steve Huffman kürzlich in seinem Youtube Blog erzählt hat, beim Mediamarkt hinzustellen , ist keine Kunst. Aber man muss Jungen Leuten davon erzählen, Ihnen das nahebringen, im Jugendclub meinetwegen eine Aktion machen, oder in der Kronenzeitung darauf aufmerksam machen. Und wenn man wegen vielen Auslandsaktivitäten dafür keine Zeit hat, ist „Knocking und Blocking“ für jede Marke tödlich a la long.

Freuen wir uns also über Länder und Shows wo das HiFi-Leben hochgehalten wird, über die guten Gespräche auf der Finest Audio 2024 , auf die in unserer Stadt zu erwartende HighEnd 2026 und last but not least über die Musik, die wir gehört haben und noch hören werden.

Ich freue mich auf Kommentare von Besuchern und Nichtanwesenden, warum ich nicht recht habe oder vielleicht schon, und wie wir unser Hobby weiter bringen können.

PS: Danke an Peter Palzer und Günther Holzhofer für zusätzliche Bilder

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  1. Vielen Dank für die Fotos und Kommentare. Konnte heuer nicht dabei sein.
    BG, Markus