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Audioshow Warschau 2025 Tag 2

Nachdem ich den ersten Bericht nicht mit Kritik beginnen wollte , hier ein paar Worte zur „Pressebetreuung“. Üblich wäre das Ticket eine Woche vor der Show zugeschickt zu bekommen. In Warschau bekommt man es erst am ersten Tag beim Eingang. Diesmal wurden wir aber 3 mal hin und hergeschickt im Stadion, bis klar war dass im Hotel Radisson eine Pressekonferenz stattfand und alle mit „der Liste“ dort waren. Die freundlichen Damen haben aber zu dritt dann doch noch Tickets bereitgestellt. Dass die Kommunikation auch für internationale Presse in polnisch geschieht , ist für eine derart große Messe nicht akzeptabel , zumal Übersetzungen in 2 Sekunden erstellt werden können. Auch die Website ist nur teilweise in English verfügbar. Vorträge so gut wie nie. Da geht noch was , bin ich sicher. Der Katalog in English war zumindest Hoffnung für die Zukunft. Wäre doch schade wenn Kollegen sich davon abhalten lassen, dass sie nicht polnisch sprechen.

 

Samstag beginnt mit den Riesen im Golden Tulip Hotel

 

Immer wieder ein Genuss - Ayon Röhren.

Das Golden Tulip Hotel liegt direkt gegenüber dem Radisson, damit sind beide Hotels von einer Tram-Station zu erreichen. Eine Etage mit riesigen Räumen ist hier belegt, dementsprechend auch die größeren Anlagen hier zu finden. ZenSati zum Beispiel, prächtige Lautsprecher gerade noch im normalen Wohnzimmer zu plazieren. Getrieben von Röhrenmonstern von Masteraudio. Oder Flächenstrahler XXXL von Fonica, Marton als Elektronik, Gigawatt reinigt hier den Strom. Auflösung perfekt, nicht unbedingt meine musikalische Empfehlung.

 

Raumanregung im Griff

Silent Pound , für mich auch ein neuer Name , überzeugte mit einem Lautsprecherkonzept, das zwei V-förmig angebrachte Lautsprecherwände mit Mittel-Tieftönern hatte, die zueinander schräg angeordnet den Bass nach vorne drücken. Und damit 3 mal weniger Raumresonanzen anregen. Ich muss sagen, die Tieftonwiedergabe war extrem sauberin dem Raum. Meine Hochachtung vor diesem neuen Konzept.

 

Ein sehr interessanter uniquer Lautsprecher von Silent Pound.
Sehr ausgeklügeltes Bass-Konzept

Die wunderbare Audio Analogue Marke bot ihr gesamtes riesiges Lineup zum besten, mit Flächenstrahler hier sehr angenehmer Sound, bei dem auch das Holz der Streicher gewürdigt wurde.

Orchestals wiederum hat sich bei Goldmund die quadratischen Kisten abgeschaut, und setzte auf Druck und Kraft. Wers mag, den konnte das begeistern.

 

Optik mit purer Gewalt

Nautilus als HighEnd Händler erschreckte das angereiste Publikum mit einem schwarzen Loch, den man die Diffusion jedenfalls abnahm. Der Klang von Kondo und ZenSati mit Transrotor Referenz-Plattenspieler war hingegen elegant und weiträumig wunderschön. Da möchte man stundenlang bleiben. Geht aber nicht wenn ein paar hundert andere Aussteller warten.

 

Wollt ihr den totalen Sound? Passt optisch nicht zum feinen Klang der Kondos.
Optik zum Fürchten, Klang zum Lieben

Ayon braucht man hierzulande nicht vorstellen, aber immer wieder als Spitzenklasse erwähnen. Offen, sehr musikalisch , Lautsprecher von Marten , sogar die Playlist wurde auf einem extra Monitor gezeigt, das ist auch als Vorführung Extraklasse.

Den Befehl „Be touched“ bei Holophonic konnte ich nicht so recht nachkommen, auch die Hörner der dänischen Firma Zikra Audio waren gut aber nicht umwerfend. Dafür hat mir RADA mit Tannoy Mittenhochtönern sehr gut gefallen. Eine Klasse für sich ist der Phono-Vorverstärker , den man vom Innenleben eher für einen Vollintegrierten halten könnte. Trafos aus Silberdraht usw. Preis vermutlich in Größenordnung eines Mittelklasse-Wagens.

Zurück drüben im Radisson wollte ich Frau Manger begrüßen, war aber nicht anwesend, auch ihre wunderbaren Lautsprecher waren nicht zu finden.

 

Schlicht aber unglaublich transparent und musikalisch - die Oephi Linie aus Dänemark ist grandios.
Meine neue Lieblingsmarke – OePhi aus Dänemark

Dafür aber habe ich ein langes Gespräch geführt mit dem Inhaber von Oephi aus Dänemark. Bisher für seine Kabel berühmt, gibt es nun auch Elektronik und kleine – groß klingende – Lautsprecherboxen. Das Thema ist bei allen Sachen Timing, also Fokus auf den zeitrichtigen Impuls mehr als nur auf den Frequenzgang. Joakim Juhl von OePhi gehört für mich schon jetzt zu den Entwickler-Legenden, von ihm wird man noch viel hören können in Zukunft.

 

Das ist ... eine Phono-Vorstufe !!!. Lauter Silbertrafos , ich hab mich nicht ngetraut ach dem Preis zu fragen.
Ich bin ein Phono-Vorverstärker!

 

Nicht immer logische Sachen findet man auch

MAVIS zB. stattet ALLE seine Geräte mit den gleichen VU Metern aus, ob das gscheit ist, bleibt zu beweisen.

Optisch ganz schön – für mich zumindest – der WurzelholzDAC von ADMO. Verwirrend auch Dutch ] Dutch, da nirgends Elektronik zu sehen war . Die ist in den Lautsprechern versteckt, ein Smartphone oder Tablet genügt als Quelle. Sehr große Bühne klanglich.

Trotz Rundumstrahlers war die Ortung von Homogenix nicht wirklich überzeugend. Lag aber vielleicht auch an mangelndem „Room Treatment“ . Thivan Labs wieder etwas für Druck-Liebhaber, auch hier Elektronik von Mavis.

A propos Room Treatment. Für mich eine Weltneuheit waren Keramik-Elemente als Absorber. 5mm kleine Löcher lassen den Schall in den Ziegel eindringen und verschwinden. Interessantes Design mit sehr hohem Wirkungsgrad bis hinunter zu 400 Hz. In Zukunft sollen noch dickere Elemente noch weitere Tiefen schlucken. Sehr beeindruckend.

 

Fazit

Wenn es etwas auszusetzen gab an der Messe, war es ein mir fehlender 3. Tag. Mit zwei Tagen kommt man einfach nicht ausreichend durch bei den vielen tollen Anlagen, den hunderten Kopfhörern und den tausenden Schallplatten, die es zu durchstöbern galt. Hier allerdings bedankt sich die Kreditkarte, die in zwei Tagen schon mehrfach benötigt wurde.

 

 

 

 

Für fleissige Leser hier noch der Link zum Katalog in englischer Sprache

https://issuu.com/audiovideoshow/docs/audio_video_show_2025_-_show_guide

 

 

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