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Lautsprecher furnieren – keine Hexerei

Meine Freude mit den Frequenzweichenlosen Lautsprechern ist stetig am Wachsen, nun sollen sie das adäquate Kleid bekommen um so gut auszusehen wie sie klingen. 

Überraschung auf Youtube

Wie gut wenn man aufmerksame Freunde hat. Und einer davon , Freund Peter aus dem südlichen Burgenland und Musik- UND Hifi-Kenner fragte mich vor einiger Zeit ob denn Die Lautsprecher die ich verwende , also die Markaudio CHR 120 Treiber die gleichen wären , wie sie Pearl Acoustic in seiner hochgelobten Signature Boxen verwendet . 

Und wirklich , die Treiber in der mittlerweile von sehr vielen Reviewern inkl. Absolute Sound gepriesen werden sind – angeblich modifizierte – CHR 120. Und bevor jetzt irgendwelche häßlichen Kommentare kommen , die den Preisunterschied zwischen den Treibern um 100 .- und Lautsprecher-Paare um 5500.- Euro bemäkeln sei folgendes gesagt: in UK Handgemachte Lautsprecherboxen mit so exzellenten Finish wie die Pearl Audio , deren Treiber noch dazu mit dem Hersteller in sicher monatelangem Hin umd Her optimiert wurden, und deren Holzgehäuse auch nnicht beim ersten Zusammenbau genau perfekt ist, bedeuten viele Monate, wenn nicht Jahre , Arbeit. 

Wenn man noch dazu dann einen Teil des Gewinnes dazu verwendet junge Künstler zu fördern, damit sie der klassischen Musik in Zukunft Höhepunkte bescheren können, so erübrigt sich jede Neiddebatte. Ich freu mich auf die ähnlich guten Treiber gekommen zu sein, um viel weniger Geld. 

Mit Stoff überzogener LS
Nicht schön genug

Edel, aber zurückhaltend soll es werden. 

Die von mir als Surroundlautsprecher vorgesehenen AV Boxen sollen von mir verschönert werden. DH. ihre Oberfläche sollte edler werden, gleichzeitig aber sollen sie nicht zu sehr auffallen. Es sind ja Klangunterstützende Lautsprecher, die nicht die Hauptrolle spielen . Verschiedene Lacke hatten nicht das gewünschte Ergebnis gebracht . Aber Furniere wäre doch etwas , flüstern mir meine mit Apfelholz vom Vorbesitzer furnierten Elac Jets zu. Aber ist das nicht sauschwer? Braucht man/frau da nicht eine Werkstatt. Wie so oft hilft ein Blick ins Youtube-Universum. Der Woodspezi, der Woodfriend und viel mehr zeigen uns wie einfach es geht. Man braucht zwei  Paar lange Klemmzwingen , eine billige Melaminplatte zum draufklemmen , viel Holzleim und Geduld. Und natürlich Furnier. 

Die Wahl des Furnieres 

Das Schlaraffenland für Furniere ist in Deutschland und heißt designholz.com .   Dort gibt es hunderte Furniere zur Auswahl , In Platten, Streifen, je nach Design verschieden . Ich wollte etwas unauffälliges helles, das nahtlos in die weiße Wand übergeht, aber trotzdem edle Maserung bereithält. Vogelaugenahorn war meine Wahl in ganz hell. Das wird in einer 250 cm langen und 66 cm breiten Ausführung geliefert , ist auf einem Vlies aufgebracht und sehr dünn ( 0,45 mm) .

Was das Herz begehrt

Kenner des Metiers wissen, dass die Kanten das zentrale Problem darstellen , bei einem so dünnen Furnier heißt es also aufpassen. Also zuerst die beiden großen Flächen vorne und hinten mit Leim eingestrichen, mit dem Finger gut verteilt, und dann die Lautsprecherbox zwischen Melaminplatten eingeklemmt , um einen Tag trocknen zu können ohne Blasen . Mit einem scharfen Cuttermesser werden anschliessend die überstehenden Furnierteile abgeschnitten, ganz gerade , eher etwas stehen lassen , das sich später mit dem Schleifer noch korrigieren läßt. 

Und ich muss sagen ich war echt stolz auf mich, dass es schon beim ersten Versuch so gut ging. Vorne und hinten, oben und unten und links und rechts braucht also 3 mal einen Tag trocknen. Da Ungeduld mein zweiter Vorname ist , habe ich für die kleineren Flächen mit Express Leim gearbeitet, der trocknet in 4 Stunden, also nur zwei Tage pro Lautsprecher. 

Die Anschlüsse auf minimal gebracht. 

Hatte ich bei meinem ersten Projekt noch dicke Kabelklemmen wie zumeist bei Lautsprechern zu finden, hab ich diesmal ein neues minimales Verfahren angewandt. Es gibt Bananenbuchsen zu kaufen die kaum dicker sind als der Stecker , dafür ein knapp bemessenes Loch in die Lautsprecherwand gebohrt und die Buchse dort eingeklebt. Dany von GR Research empfiehlt das Weglassen von zu viel – noch dazu magnetischem – Material , danach habe ich mich gehalten. 

Finish in Schellack – was könnte besser passen

Da die Oberfläche des Furniers gegen Fingerabdrücke einigermaßen empfindlich wäre , zumal wenn sie so hell ist wie bei mir, dachte ich noch an einen Lack als Überzug. Die Expertin bei Gerstäcker hat mir diverse Lasuren gezeigt , letztendlich sind wir dann auf Schallack natur gekommen . Und was könnte für einen Lautsprecher denn passender sein als Schellack!

Demnächst gibt es noch einige Erkenntnisse mit Hilfe der perfekten Messsoftware von REW , die kostenlos für Mac und wenns den  sein muss auch für DOSen zur Verfügung steht. Nicht sofort einfach , aber auch hier hilft zB Franks Lautsprecherwerkstatt um das bedienen zu lernen. Bis bald also. 

Wichtige Ergänzung zu Pearl Acoustic

In der Signature oder neuerdings ONE genanten Box befinden sich Markaudio Allpair Treiber. ÄÖhnlich aufgebaut wie die CHR 120 besitzen sie eine feinere Spule , welche bessere Höhenauflösung bringt. Aber die Belastbarkeit sinkt. Man kann also in etwa sagen , die CHR ist die kraftvollere AV Variante, die Allpairs sind die feineren HighEnd Modelle. Danke an Hans aus Thailand für den Hinweis. In Europa am besten über Soundimport aus Holland zu beziehen.

Hier eine genaue Aufstellung der Unterschiede von ChatGPT geliefert.

MerkmalAlpair 10 (Gen. 3)CHR-120
Größe~15 cm (6 “)~16.5 cm (6,5”)
MembranAluminium (Single-Cone), ultradünne SpuleMagnesium-Legierung, robust
RMS-Leistung30 W50 W
Empfindlichkeitca. 87,9 dBca. 89,3 dB
Fs (Resonanz)ca. 35 Hzca. 34 Hz
Xmaxca. 4,4 mmca. 9 mm (one-way)
Vas (Volumen)ca. 28 lca. 59 l
Bass-Performancebegrenzt, ideal für kompakte Gehäusekraftvoller Tiefbass, auch in größeren Gehäusen
Klangcharakterpuristisch, linear bis ca. 25 kHzvoller, kraftvoll, breitbandig
My Wohnzimmertisch is my Werkstatt 🙂

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