In Sachen Präsentationen gab es wie fast immer Höhepunkte und weniger gute Beispiele.
The Good
Zweifelsohne – auch abgesehen vom Equipment – war die Präsentation von Wilson Audio / D’Agostino einer der Messehöhepunkte. Eine kurze feine Einführung mit Beschreibung des Equipments ( insgesamt 3.5 Tonnen) , sorgsam ausgewählte Musikbeispiele inkl. Warnung vor dem Impakt zu Beginn, und State of The Art Performance.
The Bad
Der oberste Sales-Chief von REL führt in einem winzigen Kammerl seine Produkte vor. Dazu verwendet er – trotz winzigem Kammerl – je 3 große Subwoofer pro Kanal, zwei weitere hinten links und rechts und – man gönnt sich ja sonst nichts – 2 riesige noch für LFE , also die Subtöne des Kinos . Vorher labert er eine gefühlte halbe Stunde über seine Großartigkeit, dass er den folgenden Gitarristen persönlich kennt, und so weiter. Dann die Performance: Die akustische Gitarre dürfte etwa 15m groß gewesen sein, auch die zweite Aufnahme brachte uns viele Meter große Instrumente. Wer es mag, gerne. Ich nicht.
The Ugly
Ich mag keine Angeber, deswegen bin ich bei Ansuz und den Dänischen Audiochefs immer falsch. Wäre die Wiedergabe nur halb so gut, wäre ich mehr zufrieden. Leider in der Kategorie diesmal auch WLM, die Wiener Lautsprecher Manufaktur. Bei meinem Besuch beim exzellenten Gauder-Raum wurde die großartige Vorführung immer wieder durch Basslawinen aus dem Nebenraum gestört. Beim Nachsehen, wer denn da seine Männlichkeit aufpolieren muss , trifft es mich wie ein Schlag: Die Wiener Lautsprecher Manufaktur spielt VIEL zu laut, und vor allem total verwaschen im Bassbereich. So als könnte Quantität die diesmal nicht vorhandene Qualität herbeitrommeln. Schade.
Schon immer waren Cayin Röhrenverstärker auf meiner „HabenWill „-Liste. So schön wie diesmal präsentiert sogar noch mehr. Nicht nur ein Augenschmaus.
Völlig anders als letztes Mal diesmal der Auftritt von Eversolo. Ein umfassendes Gesamtprogramm , das Dauerbrenner wie den A8 Streamer-DAV-Preamp genauso präsentierte wie einen T8 „Transport“ Streamer ohne, für alle die einen anderen DAC haben. Auch All-In-One Fans kommen auf Ihre Rechnung. SEHR zu empfehlen, dieses Programm.
Riesige Ausstellungsfläche auch für Innuos Geräte , darunter ein neuer „NAZARE“ Streamer-Server , der alles bisherige toppen soll. Leider auch im Preis, 70 k etwa werden fällig für das in 3 Gehäusen gelieferte Wunderding.
Ehrlich berührt hat mich die Musik auch bei LUXMAN, die ihr 100 jähriges Bestehen feierten und mit MR. Luxman persönlich für perfekte Performance sorgten. Ganze 2 Tage wurde feingetunt, hat sich aber in jeder Hinsicht ausgezahlt. Meine Gratulation und Hochachtung.
Der immer wieder durch Innovatives auffallende Paul Huang von EAHibrid liefert diesmal – neben den Batterienetzteilen und Ethernet-Filtern für das Modem eine Version für Apple TV . Ja , das ist ja eine formidable Quelle für Musik und Videos , daher ist saubere Versorgung hgier durchaus ein Thema. Mit 1500.- Euro nicht gerade günstig, muss mann aber wissen , dass das Apple TV inkludiert ist, denn es wird im Werk heavy modifiziert, und weil es zu leicht gebaut ist, in Plexiglas gebettet. Auch die Lautsprecher aus Taiwan klangen recht fein britisch angehaucht.
Innovatives bei IBEX su sehen waren die winzigen Tuning-Metall-Dingsbumse von Corrado Facchioni, ein sehr sympathischer und exzellent ausgebildeter, nicht mehr ganz junger Mann. Seine Elemente bringen die Einstreuungen im Raum in Ordnung , zumindest klang es her vorragend am Tag 1 und noch besser – nach nächtlichem Feintuning – am Tag 2.
Wie bereits erwähnt waren einige Hersteller/Vertriebe in die gegenüberliegende Motor-World ausgesiedelt. Vorbei an Bugattis , McLaren Mercedes und Sonderporsches konnte man dort zu Lenbrook, Vertere, AVM , Rotel und anderen gelangen. Hatte aber alles einen etwas improvisierten Charakter dort. Von MQA/Qrono/Airia/ und wie die neuen Marken der MQA Labs alle heißen , konnte man nur „Invitation only“ Besprechungen sehen. Und keine wie immer geartete Vorschau auf das neue Musik-Portal. Langsam wäre es aber Zeit für Handfestere Neuigkeiten.
Teil 3 folgt